Wie (und wann) man schwadet das beste Heu zu ernten

Bei der Heugewinnung gibt es einige Erntestrategien, die die Futterqualität bei der Fütterung stark beeinflussen können. Das Schwaden kann der entscheidende Moment sein, wenn es darum geht, die richtige Methode zu identifizieren und anzuwenden, um die verfügbaren Nährstoffe im Erntegut zu erhalten und Ernteverluste zu reduzieren.

Der Schwadertyp beeinflusst die Qualität des Futters

Der Rohascheanteil bezeichnet die anorganischen Komponenten in einer Pflanze. Die Rohasche stammt dabei aus zwei Quellen: Intern (Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Phosphor) und extern (Erde, Einstreu, Sand usw.). Der durchschnittliche interne Rohaschegehalt bei Luzerne beträgt ca. 8 % und bei Gräsern ca. 6 %.

Die Bestandteile des internen Rohascheghalts sind für das Wachstum der Pflanzen und für die Mineralstoffanteile in der Futtermittelration bedeutend. Zusätzliche Rohaschegehalte, die über die internen Mengen hinausgehen, beeinträchtigen jedoch die Verdaulichkeit des Grünfutters. Der Rohaschegehalt in einer Probe hat eine große Spannweite von 5 bis 20 %, liegt jedoch meistens zwischen 9 und 11 %.

Die Asche steht in einem negativen linearen Verhältnis zum Energiegehalt des Futters. Für jede Erhöhung des Rohaschegehalts um 1 % ergibt sich also ein Rückgang der verdaulichen Gesamtnährstoffmenge um 1 %. Dadurch verringert sich die Verdaulichkeit des Futters, was wiederum die Leistung der Tiere mindert. Je niedriger die Gesamtnährstoffmenge, desto geringer ist die Netto-Energie-Laktation (NEL) oder die Netto-Wachstumsenergie  eines Futters, was die Laktations- und Wachstumsleistung des Milchviehs verringert. 

In einer in Wisconsin, Pennsylvania und Minnesota durchgeführten Studie wurden vier verschiedene Schwadertypen - Stern- bzw. Sonnenradschwader, Kreiselschwader, Kammschwader und Bandschwader  - untersucht, um die Auswirkungen des Schwadertyps auf die Futterqualität zu ermitteln. Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, wies Futter, das mit einem Bandschwader geschwadet wurde, im Vergleich zu anderen Schwadertypen einen geringeren Rohaschegehalt auf, während das mit einem Sternradschwader geschwadete Futter den höchsten Aschegehalt aufwies.

Der Aschegehalt erhöht nur das Gewicht des Heus und fügt dem Futter keine Nahrungsenergie hinzu. Unabhängig davon, ob Sie Ihr eigenes Heu herstellen oder Heu für die Verfütterung zukaufen, ist ein niedriger Aschegehalt von Vorteil für Sie.

Die richtige Einstellung der Zinkenhöhe kann auch die Verschmutzung durch Erdreich und damit den Aschegehalt verringern. Schwader mit Zinken, die im Boden graben, tragen Erde ins Heu ein. Stellen Sie die Zinkenhöhe an einer ebenen Stelle des Feldes ein und achten Sie darauf, dass die Zinken deutlich über dem Boden, aber nicht über der Stoppelhöhe des gemähten Grünfutters stehen.

Schwaden Sie beim richtigen Feuchtegehalt um Blattverluste zu verhindern

Unabhängig von der Grünfutters liefern die Blätter den größten Teil der leicht verdaulichen Nährstoffe und den Großteil des Nährwerts von Luzerne oder Gras. Laut einer Veröffentlichung von Dr. Dan Undersander haben die Blätter einen 2-3 fach höheren Proteingehalt als die Stängel, und der Blattanteil der Luzerne macht bis zu 70 % der relativen Futterqualität (RFQ) aus. Außerdem ist der NDF-Anteil (Anteil der Zellwandgerüstsubstanzen) der Blätter besser verdaulich als die NDF-Anteil der Stängel. Um die Futterqualität zu erhalten, ist es also entscheidend, dass die Blätter während des Schwadens im Futter bleiben.

Wenn das Heu zu trocken ist, können die Zinken die Blätter von den Stängeln abschlagen, wodurch sich das Verhältnis von Blättern zu Stängeln drastisch verringert und die Futterqualität stark abnimmt. Zu trockenes Futter zerbricht, wenn die Zinken des Schwaders darauf treffen, wodurch sich die nährstoffreichsten Teile der Pflanze (die Blätter) vom Stängel lösen, was den Trockenmasseertrag und den Nährwert des Futters verringert.

Heu sollte nicht mit unter 35 % Feuchte geschwadet werden. Eine Studie von Pitt (1990) (Abbildung 2, aus "Irrigated Alfalfa Management for Mediterranean and Desert Zones, Chapter 14: Harvesting, Curing, and Preservation of Alfalfa") zeigt, dass die Blattverluste mit der Trockenheit des Futters bei der Heugewinnung ansteigen.

Bei der Entscheidung, wann geschwadet werden soll, muss das Gleichgewicht von Feuchtegehalt und dem Trocknungsprozess des Futters berücksichtigt werden. Wird das Erntegut zu früh geschwadet, ist der Feuchtigkeitsgehalt zu hoch und es trocknet nicht gleichmäßig ab, was zu Problemen bei der Erhitzung nach dem Pressen führen kann, und es treten größere Atmungsverluste (Zuckerabbau) auf, während sich das Erntegut im Schwad befindet. Wenn Sie jedoch zu lange warten und das Erntegut zu trocken ist (<35 % Feuchtigkeit), kommt es zu hohen Blattverlusten und die Futterqualität nimmt drastisch ab. Ein Feuchtigkeitsgehalt von 35-40 % zum Zeitpunkt des Schwadens ist das beste Gleichgewicht zwischen der richtigen Feuchtigkeit für eine kontinuierliche Abtrocknung und der Erhaltung der Futterqualität.

Vermeiden Sie den Verbleibs von Trockenmasse auf dem Feld

Die richtige Einstellung und Wartung des Schwaders spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Trockenmasseverluste. Wie oben erläutert, bleibt die Futterqualität erhalten, wenn der Schwader richtig eingestellt ist und weniger Erde eingetragen wird. Neben der Futterqualität kann aber auch der Futterertrag beeinflusst werden. Werden die Schwader zu hoch über die Stoppelhöhe eingestellt, kann Trockenmasse auf dem Feld liegen bleiben, was den Gesamtertrag verringert.

Bei richtiger Anpassung von Zapfwellendrehzahl und Fahrgeschwindigkeit wird bei Kreiselschwadern das gemähte Futter sanft angehoben und zu einem Schwad geformt. Ein übermäßiger Blattverlust kann auftreten, wenn die Zapfwellendrehzahl zu hoch ist und das Futter während der Schwadbildung aggressiv von den Zinken des Schwaders bewegt wird. 

Beim Schwaden ist es wichtig, dass die Schwade nicht breiter sind als die Pickup der Ballenpresse. Wenn der Schwad breiter als die Pickup der Presse ist, können zwischen 5 und 10 % des Trockenmasseertrags nach dem Pressen auf dem Feld verbleiben - das sind Nährstoffe und Geld, die auf dem Feld liegen bleiben! Die Schwade sollten so lang wie möglich gemacht werden. Beim Pressen geht Trockenmasse verloren, während sich das Erntegut in der Presskammer dreht oder im Presskanal gestopft wird. Wenn man die Schwade so lang wie möglich macht, entfällt die Notwendigkeit, ständig zu einem neuen Schwad zu fahren, ohne dass Gras in die Presskammer gelangt.

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Quelle: MASSEY FERGUSON